Der Tod im 5 Sterne- Hotel 2020 von Frank Sacco
In Frankfurt starb eine 41-jährige an dem Versuch einer Teufelsaustreibung. Sie erstickte. Aufgeklärte Gemüter mögen Teufelsaustreibungen als mittelalterliche Einzelfälle ansehen. Dem ist nicht so. Pater Amorth hat im Vatikan alleine ca. 80.000 Austreibungen vorgenommen. Bei internationalem Publikum. Im Fernsehen (K –TV) wird diese Therapiemaßnahme begrüßt. Sie sei auch für Laien simpel und geschehe am einfachsten durch die Worte: „Und erlöse uns von dem Übel“.
Die deutsche Psychiatrie behandelt kirchenbedingte Erkrankungen traditionsgemäß nicht, sondern überweist sie zu den Verursachern, dem Klerus. Das soll auch in Zukunft „so bleiben“, so die Nachfolgerin Sigmund Freuds am gleichnamigen Institut in Frankfurt, Prof. Leuzinger-Bohleber in der „Die Zeit“ vom 31. 3. 2010. Der mitinterviewte Geistliche zu Elzt zur Professorin: Die zum ihm überwiesenen Schwerkranken seien „vom Teufel besessen“. Das löst keinen Widerspruch bei der Akademikerin aus, im Gegenteil. Über die tiefenpsychologische Ursache dieser skurrilen Überweisungspraktik habe ich ein Buch geschrieben: „Die Neurose Sigmund Freuds“, BoD. Meine Ärztekammer wurde daraufhin böse – in eigenartiger Weise mit mir. Sie will mir meine Approbation als Arzt nehmen. Seit einem Jahr. Mein Misstrauen in die Psychiatrie sei paranoid. Doch nicht ich, die Niedersächsische Ärzte-Kammer ist paranoid. Und arbeitet mit unerlaubten, verbrecherischen Methoden: Lügen, Bruch der Schweigepflicht, Protokollfälschung, vorgenommen vom Juristen. Wer als Arzt die Psychiatrie und die geliebte Kirche angreift, wird angegriffen. Gnadenlos. Aber wer mich beißt, beißt auf ein Stück Metall.
Natürlich ist die Klerusdiagnose eine gefährliche Fehldiagnose von medizinischen Laien außerhalb unseres qualitätsgesicherten Gesundheitssystems. Den Teufel gibt es nicht (er hat sich mir jedenfalls noch nicht vorgestellt), und ein Schwerkranker mit dieser Definitivdiagnose fühlt sich evtl. nicht sonderlich gut. Vielleicht hängt er sich zuhause auf. Ich für meinen Teil habe die Professorin, nachdem sie zu Vorwürfen schwieg, wegen Verdachts auf unterlassene Hilfeleistung angezeigt. Alle Suizide im Raum Frankfurt sollten, so meine Forderung, auf Kirchbedingtheit untersucht werden. Die Staatsanwaltschaft dazu: Den Kranken sei ja irgendwo und letztlich doch geholfen worden… Geht etwas schief in der Kommune Psychiatrie-Kirche, gibt es dann eine Tendenz zum Verschweigen? Die Frankfurter Leiche konnte offenkundig nicht beiseite geschafft werden. Die Austreiber riefen jedenfalls gleich einen Geistlichen – statt einen Notarzt oder die Polizei.