Marilyn Monroe

 

Quelle u.a. Ruth-Esther Geiger, Marilyn Monroe, rororo

 

 

Allen die meinen, unsere Moderne sei modern, sei hier über einen uns allen geschätzten Star geschrieben. Der Vater schien nicht bekannt zu sein. Die Mutter war arm und gab das Kind 13 Tage nach der Geburt zu Pflegeeltern. „Meine Mutter hat mich nicht gewollt. Es muss eine Schande für sie gewesen sein, dass ich überhaupt existierte“, so „die“ Monroe später. In der Pflegefamilie gab es religiöse Prinzipien. Das Kind wollte hingegen gern ins Kino. „Wenn die Welt untergeht, und du sitzt im Kino, weißt du, was dann passiert? Du verbrennst mit all den anderen bösen Menschen“, so die Pflegemutter. Monroe:„Jeden Abend musste ich beten, dass ich nicht in die Hölle komme.“ Sie musste versprechen, ihr ganzes Leben keinen Alkohol zu trinken, nicht zu rauchen und nie Gottes Namen zu missbrauchen. Notlügen, Kinderstreiche und Unfolgsamkeit waren Sünden. Das Kind verfiel in Depression als sein Hund Tippi wegen Bellens erschossen wird.

Dann nimmt die Mutter sie zurück. Sie ist vom Lebensstil der Mutter „schockiert“ und glaubt, die Mutter müsse in die Hölle. „Ich habe stundenlang um ihr Seelenheil gebetet“, so Monroe.

 

Gladys, so hieß die Mutter, verfiel in eine Depression. Schon Gladys Vater war am Wahnsinn gestorben, ihre Mutter war manisch-depressiv. Gladys verfiel in einen "religiösen Wahn", was immer das auch ist, und lief laut betend umher. Sie kam in die Klinik. Religiöser Wahn besteht eigentlich nur aus wahnsinniger Angst vor einem wahnsinnigen Gott, der eine ewige Feuerhölle vorhalten soll und sich damit noch einmal schlimmer benimmt als Hitler es tat. Religiös bedingte Erkrankungen häufen sich hier also in dieser Familie.

 

Marilyn Monroe litt unter der Angst, einmal wahnsinnig zu werden. Sie nimmt Tabletten sowie Alkohol und geht zu einer Psychoanalytikerin. Sie möchte in Filmen und in der Realität sie selbst sein, spielt aber immer nur die „Imitation meiner Selbst“, eben diese Marilyn Monroe. Die, die wir kennen, ist sie also gar nicht. Sie wollte anders geliebt werden: „Als Sexsymbol wird man zu einer Sache. Es ist nett... aber man möchte auch um seiner selbst willen akzeptiert werden. Ich hatte immer das Gefühl, ich sei ein Nichts.“ In Kirchen hatte man ihr beigebracht, sie habe Christus durch ihre Sünden ermordet. Ihr Lebensweg war geprägt von einer Religion, die die Ausbildung eines ausreichenden Selbstbewusstseins nicht hergab. Sie fühlte sich fortwährend mangelhaft, schuldig und sündig – und war meist unglücklich. Schade. Dass sie vom Publikum geliebt wurde, kam in ihrem Selbst durch eine kognitive Störung nicht an. Sie fühlte sich nicht o. k., obgleich sie o.k. war.

 

Dumme Frage:

 

Welches Kind fühlt sich schon o.k., dem ernsthaft die Schuld für einen Foltertod (an Jesus) angelastet wird? Welches Kind kann mit einem Gott leben, der, so das geltende Dogma,  die Terrorakte Sintflut, Sodom und Gomorrha und die Vertreibung aus dem Paradies (wegen eines Apfels!) unternommen haben soll? Und dem das ewige KZ Hölle in Gotteslästerung unterstellt wird?