„Unruhige Kinder“   von J. Prekop und C. Schweizer, dtv

     

Ein Buch über ADS und Autismus                 

Dieses Bild ist aus der "Illustrierten  Bibel für Kinder", Weltbild Verlag. 

Ich habe den Verlag wegen Kindesmisshandlung 2020 angezeigt.

„Unruhige Kinder“   von J. Prekop und C. Schweizer, dtv

     

Ein Buch über ADS und Autismus                 

 

Jirina Prekop zeichnet als  promovierte Diplompsychologin. Ihre erste Kinderbibel mit einem Bild der Sintflut wird sie um ihr drittes Lebensjahr bekommen haben.

Bischöfin Käßmann schreibt uns in einem Buch  dazu, man solle Kindern die Story der Flut schon so erzählen, „wie es die Bibel tut“. Man solle also die Sintflut, auch wenn sie Kinder über „ungeheure“ Gottängste krank mache,  als ersten Holocaust in der Geschichte erzählen - und ihnen somit Gott als den Lehrmeister eines Adolf Hitler präsentieren. Vor Kindern stellt Käßmann Gott also als ein ausgemachtes Arschloch hin, der nicht davor zurückschreckt, auch alle Babys und alle Dinosaurier ohne jedes Mitgefühl zu ertränken. Die Geschichte, so Käßmann, mache krank. Nun, davon lebt Kirche. Um Kindern Ängste machen zu können, bietet man Kindergärten an. Man sicherte sich die Trägerschaften  psychiatrischer Krankenhäuser, um mit am Sacco-Syndrom erkrankten Patienten Gewinn zu machen. Ein Perpetuum mobile. In Freuds Buch „Zur Psychopathologie des Alltagslebens“ sind – nach Paul Tournier - sämtliche Fälle Sacco-Syndrome: Geschichten einer „Versündigung“.

 

Christel Schweizer zeichnet als Kinderärztin und Leiterin der Abteilung für Entwicklungsstörungen im Olga-Hospital Stuttgart. Ihren ersten Bibelschock wird sie mit etwa drei Jahren erlitten haben.

 

Etwa in diesem Alter  hört ein jedes christliche Kind auch von der ewigen Hölle und einem „Retter“, der je nach Ausfall seines Gerichtes rettet - oder es halt bleiben lässt. Es beim ewigen Feuer belässt, beim „Feuerofen“ des Matthäus.  In dem Alter  sieht dann ein Kind auch schon mal unseren Jesus am Kochtopf, so im Paderborner Dom. Im dortigen Altarbild. Im Alter von 2 Jahren (!) zitiert Erzbischof Becker dort schon Kleinkinder vor den gotteslästerlichen Margareten – Altar. Dort kocht sich unser Jesus Juden. Und zum „Hauptgottesdienst“ sollen die Kleinen! Angst vor Folter im Jenseits ist halt das „Geschäft“ der Bischöfe, gibt Bischof N. Schneider als Präses meiner Kirche zu. Aber das wissen wir ja alle. Ich habe Becker, Käßmann  und Schneider – sehr zum Leidwesen meiner kirchenverliebten Ärztekammer - angezeigt. Wegen Kindesmisshandlung.

 

Es geht im Buch um ADS, Autismus und kindliche Aggressivität.  Als kindliche Bedürfnisse werden genannt Geborgenheit, Halt, Vertrauen und ganze Liebe. Fehle oder mangele das, würden ADS und Autismus entstehen. Ich staunte. Endlich einmal nichts von einer irrigen Gen-Hypothese! Von „Gott“ halten die Autorinnen viel. Zu viel. Da müssen sie ganz viel verdrängen: Dessen Sintflut, dessen in Lukas 17 angedrohte Apokalypse, dessen Fegefeuer, dessen biblisch vielfach und explizit in der Bergpredigt angekündigte ewige Hölle und die „Tatsache“, dass dieser „Gott“ nach den Dogmen beider Amtskirchen bei weitem nicht alle, sondern  nur „viele“  rettet. Und nach Joh. 8,44 schon gar keine Juden, die angeblichen  „Söhne des Teufels“. Na und natürlich nur die, die an die Dogmen auch feste glauben. Wie hört sich das aber dann im vorliegenden Buch an:

 

„Gott ist die absolute Einheit, die vorbehaltlose Liebe, der vollkommene Frieden, das allumfassende Ganze.“ Und weiter: Das „ewige Leben“ wird angesprochen. Es wird Gott zitiert: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Und weiter: „Diese Tiefsten und zugleich höchsten Erfahrungen des In-sich-ruhen-Könnens sind jenes mystische Erleben der göttlichen Einheit, die Vereinigung mit Gott durch ihn und in ihm.“ Die Vertreibung aus dem Paradies wird angesprochen. Die „Verstöße gegen den Prozess der Erlösung“ werden diskutiert. Letztlich  glauben wir uns in einer Kirche mit zwei predigenden Therapeutinnen als typische Vertreterinnen einer säkularen Priesterschaft: der etablierten Psychiatrie. Objektivität und Wissenschaft bleiben hier auf der Strecke. Sie machen einem Wahn Platz.

 

Auf Seite 90 steht, man habe nun „die einzelnen Flammen untersucht“, die Angst und Unruhegeist beim Kind nähren würden. Auf den nächsten Seiten werde versucht, die Spuren der Brandstiftung zu erkennen und das Unheil fürs Kind abzuwenden. Doch um das Wesentliche, um die anerkannt größte Angst des Kindes, die Gottangst, machen beide Autorinnen einen weiten Bogen. Nur unter Bewegungsspielen wird die Hölle einmal erwähnt: „Himmel und Hölle, Seilspringen…“ Wieder sind es nur die Erziehungspersonen, die etwas, ohne unbedingt schuld zu sein, verkehrt machen. Gott und Kirche: unfehlbar. Die Güte selber. Hier liegt der Wahn. Krankmachende Dogmen werden wahnhaft und im Prinzip aus Angst ignoriert. Dummheit kann es nicht sein.

 

Es ist richtig und notwendig, in einer ganzheitlichen Psychotherapie den Glauben einzubeziehen. Doch Therapeuten dürfen nicht ihr im Bewusstsein vorhandenes Gottesbild auch beim Erkrankten voraussetzen und es ihm predigen, ihm al  s Wahrheit verkünden. Sie müssen ihn religionspsychologisch dort abholen, wo seine Religion ihn hat erkranken lassen: In seinem Unbewussten. Bei seinem Höllenglauben. Die Voraussetzung ist allerdings, dass die etablierte Psychiatrie ihr eigenes Unbewusstes kennt bzw. erkennt: Die dortige Despoten-Projektion des eigenen Gottesbildes. Nur dann ist eine Therapie ganzheitlich. Nur so verhindert man die heute gängige Drehtürpsychiatrie als den Beweis, nicht heilen, sondern nur immer bessern zu können.

 

Misslich sind die Zeilen über Birger Sellin, einen ehemaligen Autisten, über den ich auch schrieb. Als 20-jähriger veröffentlicht er sein Buch „ich will kein inmich mehr sein“.  Die Autorinnen berichten über Angst des Autors und zitieren ihn: „ Eine angst unter der ich am meisten leide ist die angst wie ich einen tag überleben kann…“ Ein „steinernes wesen“ halte ihn gefangen.  Doch was beim Birger wirklich wichtig ist, wird von den Autorinnen ausgeklammert, hat es ja mit einem sadistisch strafenden, unbarmherzigen Gott zu tun.  Den wollen die Autorinnen nicht wahrhaben. Für sich nicht und für Birger nicht. Ich allerdings hebe das Problem  in meinen Büchern hervor:

 

Sellin gibt kirchenbedingte Massivängste und Panikattacken an. Er erfährt in deren Aufarbeitung eine Art Selbstheilung. So heißt es dort: „...werden wir wegen unserer sünden verdammt werden... / idiotische panik bringen mich fast zur verzweiflung.“  Und später: „der birger ist wieder normal, er hat seine gerechte strafe abgebüßt, eine sicher desinteressierte gottheit straft in willkürlicher weise...“ Und: „... ein autist ist aber unausgesetzt unter feuer.“ Hier kommt eigentlich nur das „Feuer“, der Schrecken der Angst und der Panik vor einer ewigen Feuerhölle  infrage. Die Gesellschaft solle, so Birger, endlich erkennen, unter welcher Angst Autisten wirklich leiden. Ein Gefühl von Geborgenheit, Halt, Vertrauen und ganzer Liebe kann kein Kind bei dem heute schon in der Kita gelehrten Gottesbild entwickeln. Einer Staatsanwaltschaft habe ich  Sellin als Kirchenopfer angezeigt. Eine Antwort erhielt ich nicht.

Eigene  Gottangst wird es bei den Autorinnen sein, die sie einen so weiten Bogen um das Thema dieser Angst machen lassen. Ja nahezu die gesamte Psychiatrie verhält sich so. Im Diagnoseschlüssel ICD-10 kommt diese größte Angst des Menschen Angst nicht vor: So tief ist sie verdrängt.  Auch im Werk „Das Angstbuch“  des Göttinger Angstforschers Bandelow fehlt sie. Man redet sich die Bibel und ihren Gott schön – und „glaubt“ an dieses Kartenhaus. Es ist derselbe Mechanismus, der alte Schizophrene so hübsche Bilder über Themen wie die Sintflut oder die Kreuzigung malen lässt. Da ist aber auch alles schön. Selbst der Gekreuzigte lacht. Blumen ranken. Die Sintflut: eine lustige Kaffeefahrt. Die ist als Kaffeefahrt besser auszuhalten denn als Holocaust.

 

 

Doch zum einen werden die Autorinnen selbst nicht „heil“ von diesem  Gott, haben sie ja die Rechnung ohne den Wirt, ohne ihr Unbewusstes gemacht. Die dort verborgene eigene Gottangst „therapiert“ die etabliert Psychiatrie mit einer paranoiden Verleugnung der sadistischen Seite des Gottes der Bibel. Ja Kirche habe sich enorm gebessert!  Doch nicht ein Dogma wurde verändert! Es bleibt beim Holocaust Sintflut und dem Dauer-Auschwitz Hölle – auch in der Rabbinerkonferenz.  Zum anderen bringen sie auch keine wirkliche Heilung eines ADS-Kindes zustande, das aus dem selbigen Grund religionskrank wird wie ein kleiner Autist: Der Angst vor Gott als einer Hitlerfigur. Keiner kann mir sagen, dass man als Kind vor diesem  “Gott“  keine Angst haben kann. Keiner kann mir sagen, dass Anne Frank keine Angst vor Hitler hatte.

 

Die extreme Suizidrate in der sprechenden Medizin liegt begründet in den dort nicht aufgearbeiteten eigenen religiösen Ängsten. „Schlechte Erfahrungen“ seien es, so der Psychiater und Autor M. Lütz, der sprechende Mediziner „nie“ über das Thema Religion sprechen lasse. Taub und stumm ist man dort. Der ihnen das so wie ich verdeutlicht, wird mit allen, auch mit kriminellen Mitteln bekämpft. Er wird für paranoid erklärt. Mein „Misstrauen“ in die Psychiatrie sei paranoid.