War Freuds Kastrationsangst Höllenangst?

Man kann im Psychoanalytischen das Wort „Kastrationsangst“ zwanglos durch die Begriffe Elternangst (besser AvE) und Gottangst (AvG) ersetzen. Mit annähernder Sicherheit ist auch die angebliche Kastrationsangst Freuds eher Gottangst gewesen: Freud fiel regelmäßig in Ohnmachten, nicht wenn von Kastrationen die Rede war, nicht wenn die Sprache auf menschliche Leichen kam, die umgebracht wurden, nein. Freud fiel in Ohnmachten, wenn die Sprache auf das Umbringen von Göttern kam. Das waren die Leichen in Freuds Keller.

 

Freud hatte mit dem Satz, Religion sei Wahn, vier Götter umgebracht. 

 

So glaubte es Freud in seinem Unbewussten. Zu offensichtlich mied er die zentralen Themen Jüngstes Gericht und Hölle, die doch durch unsere Geistlichen zur Glaubensgewissheit hochstilisiert werden. 50 Kirchenlieder besingen die Hölle, 50 den für „Jesus“ tätigen Teufel, 150 die Gnade, die nötig sein soll, damit wir nicht in das ewige Feuer  (Diktion Bischof N. Schneider) kommen. Von Märchen wie einem alles entscheidenden Jüngsten Gericht glauben Geistliche leben zu müssen. Wie kann aber der Bibelgott, der der Täter der Sintflut und Chef der ewigen Folterhölle, menschliche Nachahmer verurteilen?

 

Nebenbei: Was ist schon der Verlust zweier Hoden oder eine sonstige Elternstrafe gegen eine ewige Höllenfolter? Was ist schon, wenn man den Grad der Grausamkeit abwägt, das Eltern-Ich gegen das Gott-Ich oder Kirchen-Ich? Gehen nicht Männer heute gar schon freiwillig zwecks Familienplanung zur Kastration? Wer geht aber schon freiwillig in „Jesu“ Ewigkeitssuppentopf, den Kinder z.B. im Paderborner Dom anschauen müssen. Der dortige Erzbischof Becker will, dass sich die Kleinen „so früh wie möglich“ dieses Altarbild ansehen. Er zeigt den Eltern dazu im Kirchenblatt einen Zweijährigen! Das bahne eine „besondere Sensibilität“. Das stimmt. Ich bat daraufhin Herrn Becker schriftlich um eine Veränderung, ohne allerdings eine Antwort zu erhalten. Dabei weiß er und rechnet damit, dass Kinder alles glauben, was sie in Kirchen vorgesetzt bekommen. Der Staatsanwalt schrieb mir sinngemäß, Becker dürfe zweijährigen Kindern mit ewiger Folter in Jesu Kochtopf drohen. Darf er wirklich Kinder auf diese Weise krank machen?


Der Gott der Bibel ist der schlimmste aller Götter, die Bibel das grausamste aller Bücher.


Eine Trennung von Kirchen-Ich und Gott-Ich ist nur aus didaktischen Gründen notwendig. Natürlich entsteht das Gott-Ich durch eine perfide Erfindung des Klerus, um Eigeninteressen mit Hilfe der Phantasieprodukte Talmud-Jahwe und Bibel-Gott besser durchsetzen zu können. Jedes Kind weiß, dass der eigene Vater nie eine Ewigkeit lang strafend mit Feuer quälen kann, da dieser Vater irgendwann von der Polizei verhaftet oder sterben wird. Zur Not kann das Kind, wenn es groß genug ist, den Vater selbst in Notwehr umbringen. Die beiden genannten Phantasieprodukte, so behauptet es das kirchliche Establishment, sterben indes nie. Ihre Folter höre daher nie auf. Ein einfacher, aber guter Trick. Der Grad des Kinder schädigenden Sadismus dieser beiden Götter kann also niemals den der Eltern auch nur im Entferntesten erreichen. So ist es auf den ersten Blick ganz unverständlich, wenn unsere Analytiker, so auch Alice Miller in „Das Drama des begabten Kindes“, Schuld an seelischen Erkrankungen ebenso permanent wie penetrant bei den Eltern sehen, beinahe aber nie bei den Geistlichen oder gar bei den von ihnen erfundenen Göttern. Die größte Schuld am Kind sprechen die Therapeuten wegen eigener Gottangst nicht an. Auch das wird sich nach diesem Buch ändern. Leider lernen Eltern manchmal schnell und oft unbewusst, wie einfach es sich mit dem lieben Gott erziehen lässt. Mütter sagen dann nicht, der Vater werde das Kind verhauen, sie sagen, der liebe Gott werde es strafen. Das macht die bravsten Kinder. Damit liefert man aber sein Kind einem verrückten Gewaltgott aus, der den Kindern verrückt brutal geschildert wird, verbrennt und ertränkt er doch wehrlose und unschuldige Minderjährige lebendig und schickt zur Not auch einmal „wilde Tiere“, damit sie Zöglinge böser Eltern lebendig verspeisen können.

 

In vollem Ernst wird zu allem Überfluss in unserer Gesellschaft Kindern dieser „Gott“ als Gerechtigkeit in Person präsentiert. So ist aber Gott sei Dank kein Gott. Die Bibel dürfe man nicht wörtlich nehmen, so E. Drewermann. Man müsse sie symbolisch lesen. Das ist Kindern zum einen unmöglich. Die kleben an den eindrücklichen Bildern und Gleichnissen und werden an ihnen krank. Auch kann das „Symbol Sintflut“ Kindern nur bedeuten: Dieser ihnen vorgesetzte „Gott“ ist einen Quantensprung rabiater als Hitler es war und als seine Eltern es je seien können. Und: Des Bibel-Gottes vermeintliche Gerechtigkeit ist ein klerikales Ammenmärchen. Das macht uns sehr traurig und beweist: Die Bibel muss umgeschrieben oder mit Fußnoten versehen werden. Dieser meiner Forderung kam die EKD nicht nach, ja sie hat auf keinen meiner Briefe je geantwortet. Wer aber schweigt, der redet viel.

 

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